Auch wenn der Steinwiesenweg in einem Rückblick nicht vordergründig als unsere Heimat verortet wird, waren wir dort immerhin 3,5 Jahre im Trainings- und Spielbetrieb beheimatet. Von 2017 (nach abrissbedingtem Auszug am Sportplatzring) bis Januar 2020, als wir endlich feste Trainingszeiten auf Kunstrasen an der Vogt-Kölln-Straße bekommen hatten, was bis dato die längste Phase an einem Ort in unserer Vereinsgeschichte ist – vom reinen Spielbetrieb im Rudi-Barth-Stadion abgesehen.
Womit wir direkt beim Thema, den nicht zufriedenzustellenden Bedingungen am Steinwiesenweg, wären. Eine riesige Anlage, die über drei Rasenfelder (eins davon in der Größe eines Halbfelds, dafür mit Flutlicht ausgestattet) sowie einem Grandplatz (nur mit einseitiger Beleuchtung) verfügt, wurde uns als eine mit Perspektive in der Vereinsentwicklung angepriesen. Doch leider ließen sich im Laufe der Jahre die Wünsche nicht so in die Praxis umsetzen wie geplant. Sei es das Flutlicht am Grand oder selbigen in einen Kunstrasen umzuwandeln, eventuelle Möglichkeiten dort gar in Steine (sprich einem Vereinshaus) zu investieren oder insgesamt eine langfristige, dauerhafte Heimat für den Falken aufzubauen.
Stattdessen wurde über Jahre auf die Bedingungen hingewiesen, was uns eine andere mediale Wahrnehmung bescherte als in den Anfangsjahren. Mit viel „Trommeln“ sowie der Crowdfunding Kampagne „Falkenfieber“ konnten wir Politik und das Sportdezernat überzeugen, uns eine besser ausgestattete Sportstätte zu Verfügung zu stellen, um den Sportbetrieb kurz- und mittelfristig zu sichern.
Trotz einer gewissen Achterbahnfahrt konnte der HFC Falke am Steinwiesenweg defintiv positive Eindrücke vermitteln. Neben dem Jugendtag 2017 sei der erfolgreiche Pokalfight gegen den SV Halstenbek/Rellingen (5:4 n.E.) in der 2. Runde im Oddset-Pokal 2018/19 erwähnt sowie die beiden Auftritte unserer Zwoten in der Liga gegen Mannschaften von Raspo Uetersen vor jeweils über 150 Zuschauern in 2018. Beim ersten Spiel, das im Frühjahr gegen die Reserve von Raspo auf dem Rasenplatz stattfand, mit einer feinen Choreo inklusive Pyro-Einsatz. In der Folgesaison musste die Ligamannschaft von Raspo auf Grand die ersten Verlustpunkte seit Vereinsgründung beim 0:0 hinnehmen. Tore satt dagegen gab es beim 12:1 wenige Wochen später gegen Holsatia im EMTV II, was den zweithöchsten Sieg unserer „Amateure“ bedeutete.
In der Corona-bedingten Abbruchsaison 2019/20 spielten unsere beiden Mannschaften die Heimspiele hintereinander. Diese Doppler wurden von unseren Fleißigen Falken erstklassig gemeistert, so dass wir nicht nur unsere Einnahmenseite verbessern konnten, sondern wieder (regelmäßig) besondere kulinarische Spezialitäten anbieten konnten. Ein Hauch der Geschmackserlebnisse vom Sportplatzring zog somit rüber nach Eidelstedt. Eine Premiere gab es gar am Zapfhahn zu probieren: Das erste Falke-Bier, ein leckeres Pils, welches einmalig gebraut und beim Heimspiel gegen den SC Sperber ausgeschenkt wurde.
Insgesamt ist es halt eine typische Bezirkssportanlage, auch mit Fokus auf eher ungewöhnliche Sportarten. American Football und Leichtathletik sind auch in unseren Breitengraden durchaus gängig und bekannt, doch über Turniere oder Meisterschaften im Frisbee oder Feldfaustball, die Spielverlegungen bzw. für uns den Umzug auf andere Plätze bedeuteten, staunten wir anfangs nicht schlecht. Oftmals wirkte die Sportanlage – im Verhältnis zur Größe – wenig bis selten genutzt. Einer zukünftigen Umwandlung in einen Sportpark, mit Nutzung für Sport im öffentlichen Raum, wurde von der Politik im Spätsommer 2018 der Weg geebnet.
Bereits die Baupläne, der Anfang der 80er Jahre erbauten Breitensportanlage, sahen nicht nur eine Nutzung für den Fußball vor. Durch die Veränderung der Sportstätten im Laufe der Jahre, war der 1984 eingeweihte Steinwiesenweg zuletzt gar die einzige 400m-Rundlaufbahn im Bezirk Eimsbüttel. Somit nutzten auch Sportler anderer Vereine die dortigen Leichtathletikanlagen.
Hauptnutzer war der Eidelstedter SV, doch spätestens nach Fusion mit dem ETSV Altona zum SV Eidelstedt im Jahre 2003 vollzog sich ein Wandel. Im Fußball war der ESV bereits in den Jahren zuvor deutlich in der Leistungspyramide abgerutscht, zog man nun größtenteils an den Redingskamp. Andere Sportarten blieben vor Ort zwar bestehen oder wurden gar ausgebaut, doch betraf das weniger diese, die „unter freiem Himmel“ betrieben wurden. Die Sporthalle oder das Rehazentrum auf dem Gelände am Steinwiesenweg sind Zeugen davon.
Wenig später trat der FC Örnek-Türkspor (durch Fusion vom SV Örnek und Hamburg Türkspor entstanden / nach Umbenennung 2008 heutzutage als Inter Hamburg aktiv) am Steinwiesenweg gegen den Ball, zog nach nur wenigen Jahren jedoch weiter. Bevor unsere Zwote in 2017 den Spielbetrieb aufnahm, waren die Plätze für den Herrenfußball beinahe verwaist. Vereinzelt, durch baubedingte Sperrungen anderer Anlagen, zogen Nachbarvereine kurzfristig ein. Ebenso hatte der SV Eidelstedt bis zuletzt einige wenige Senioren- und Jugendteams aktiv am Steinwiesenweg im Trainings- und Spielbetrieb.